Es hätte der krönende Abschluss einer erfolgreichen Saison werden sollen, am Ende mussten sich die Weinheim Longhorns den Albershausen Crusaders mit 0:27 geschlagen geben. Dadurch rutscht das Team von Head Coach Brian Caler in der Abschlusstabelle der Regionalliga Südwest auf Rang 3 ab. „Natürlich sind wir enttäuscht – heute lief es nicht so, wie wir uns das erhofft hatten. Wir haben zwei Jahre auf diesen Moment hingearbeitet, es tut schon sehr weh, die Chance auf den Titel verpasst zu haben“, sagt Caler nach der Partie.
Knapp 600 Zuschauer haben den Weg ins Sepp-Herberger-Stadion gefunden, um die Longhorns im Championship-Game lautstark zu unterstützen – und der Support zeigte Wirkung: Bereits der erste Drive der Gäste aus Albershausen endete in den Armen von Tim van gen Hassend, der einen Pass an der eigenen 3-Yard-Line abfangen konnte. Allerdings patzte die Weinheimer Offense im ersten Play des Spiels – eine Interception der Gäste brachte den Ball unmittelbar vor die Endzone der Longhorns. Diesmal war die Defense machtlos, 0:7 im ersten Quarter.
Die Longhorns-Offense kann gegen eine starke Crusaders-Defense nur selten Akzente setzen, im einsetzenden Weinheimer Dauerregen sind es beide Verteidigungsreihen, die das Geschehen bestimmen. Bis zur Halbzeit kommt kein Team mehr zu Punkten, die Zuschauer sehen eine enge und umkämpfte Partie.
Im dritten Quarter können die Gastgeber durch einen langen Pass auf Matthias Canisius gleich zu Beginn ein Ausrufezeichen setzen. Der Drive führt die Offense um Quarterback Marvin Klaus bis kurz vor die gegnerische Endzone, dann aber der Fehler: Weinheim fumblet den Ball und verpasst es erneut, den Rückstand zu verkürzen. Die Weinheimer Defense ist auch jetzt hellwach und zwingt die Crusaders erst zu einem Punt und im nächsten Drive zu einem Field Goal-Versuch, der daneben geht – es steht weiterhin 0:7 aus Sicht der Hausherren.
Für die Offense läuft es weiterhin nicht gut, ein Fumble im nächsten Drive bringt Albershausen in aussichtsreiche Feldposition – diesmal ist auch die Defense machtlos, die Gäste erhöhen auf 0:14. Es wird nicht besser: Im nächsten Drive wollen die Longhorns punten, können den Ball aber nicht kontrollieren, Punter Nils Hachmann wird an der eigenen 13-Yard-Line getackled – die Gäste stehen also wieder kurz vor der Weinheimer Endzone. Mit einem Lauf erhöhen sie auf 0:21 und kurz darauf sogar auf 0:27, ein Pass von Marvin Klaus landet in den Händen der Gäste, die die Interception direkt zum Touchdown zurücktragen. Der Weinheimer Kampfgeist scheint gebrochen, die Defense jedoch gibt nicht auf und unterstreicht mit einer weiteren Balleroberung ihre bärenstarke Leistung an diesem Tag. Die Offense will es doch nochmal wissen und bringt den Ball kurz vor die Endzone der Crusaders, ein weiterer Fumble macht jedoch die Hoffnung auf Punkte zunichte. „Ich bin der Meinung, dass wir uns heute selbst geschlagen haben. Die Crusaders sind ein sehr gutes Football-Team – das steht außer Frage – aber ich glaube nicht, dass sie 27 Punkte besser waren als wir“, resümiert Caler.
Parallel gewinnen die Pforzheim Wilddogs mit 40:6 gegen die Freiburg Sacristans und sichern sich somit die Meisterschaft in der Regionalliga Südwest. Für die Longhorns beginnt nach ein paar trainingsfreien Wochen im November die Vorbereitung auf die Saison 2022. „Wir haben gezeigt, was wir können. Wenn wir jetzt unsere Fehler abstellen und unsere Fitness auf ein höheres Level schrauben können, haben wir im nächsten Jahr sehr gute Karten“, sind sich die Coaches um Brian Caler einig. „Aus solchen Niederlagen lernen wir – und greifen neu an.“