Ein paar Tage sind seit dem Saisonfinale am vergangenen Sonntag vergangen – Spieler und Verantwortliche der Longhorns haben die Eindrücke der letzten vier Monate verarbeitet. Wir haben mit Head Coach Brian Caler über die kurze Saison gesprochen und ein Fazit gezogen.
Brian, wie fühlst du dich, wenn du an die letzte Saison denkst? Haben dir die paar Tage gutgetan?
Ich muss ganz ehrlich gestehen: Ich bin immer noch ein wenig enttäuscht, dass wir unser Ziel so knapp verpasst haben. Seit ich in Weinheim bin, haben wir für die Meisterschaft gearbeitet – Sie dann auf der Zielgeraden aus der Hand zu geben, ist schon bitter. Du gehst als Erstplatzierter in das letzte Heimspiel der Saison und stehst am Ende mit leeren Händen da – das war nicht leicht für mich und für die Spieler. Aber: Ich bin sehr stolz darauf, wie wir immer wieder Moral bewiesen und bis zum Schluss gekämpft haben. Es gab einige Bewährungsproben in diesem Jahr und wir haben sie – bis auf eine Ausnahme – immer gemeistert. Je mehr Abstand ich vom letzten Saisonspiel bekomme, desto mehr rückt der Stolz in den Vordergrund.
Wie hast du die Mannschaft während der Saison erlebt?
Wir waren und sind immer füreinander da. Ich habe von Anfang an gesagt, dass es nur dann klappt, wenn wir uns gegenseitig lieben, respektieren und füreinander einstehen. Genau das haben wir getan – das stimmt mich nicht nur froh, sondern auch zuversichtlich, wenn ich an das nächste Jahr denke.
Gleichzeitig habe ich in diesem Jahr einiges über meine Spieler gelernt. Jeder braucht anderes Feedback, um sich weiterzuentwickeln – das heißt auch, dass ich mich weiterentwickeln muss, um das Team noch besser zu machen.
Ist also auch dein Fazit nach dem ersten „richtigen“ Jahr als Head Coach der Weinheim Longhorns positiv?
Absolut! Ich bin sehr glücklich hier – man merkt, dass bei den Longhorns alle in dieselbe Richtung wollen. Der Verein mit der Abteilungsleitung, mein Coaching Staff, die Spieler und Fans – wir alle glauben an etwas Großes – diese Energie spürt man sofort. Ich bin unglaublich dankbar für jeden einzelnen, der Zeit und Kraft für die Entwicklung des Vereins aufbringt.
Welche Lehren ziehst du aus der Leistung deines Teams? Wo liegen die Schwerpunkte in der Offseason?
Allen voran müssen wir die körperliche Fitness verbessern. Wir müssen stärker und schneller werden – dann kommt auch die Physis, die man beim Football einfach braucht. Für meinen Geschmack haben wir nicht hart genug gespielt – also wird das eines der größten Themen, an dem wir arbeiten. Das Verständnis für das Spiel ist schon da, aber uns hat noch ein bisschen die Körperlichkeit gefehlt, um – wie sagt man so schön – die PS auf die Straße zu bringen.
Sobald die Vorbereitung angefangen hat, gilt für uns ganz klar: „Win the Winter!“ Das bedeutet, dass wir härter arbeiten wollen, als die restlichen Teams in der Liga. Jeder weiß, dass in der Offseason das Fundament für eine erfolgreiche Saison gelegt wird – und genau das haben wir vor.
Worauf können sich die Fans also in der nächsten Saison freuen?
Zunächst mal freuen wir uns auf die Fans! Ich möchte an dieser Stelle nochmal meinen Hut vor der Longhorns-Herde ziehen. Wir hatten am letzten Spieltag knapp 600 Zuschauer im Stadion, da hatte ich schon ein wenig Gänsehaut. So eine Kulisse in der Regionalliga ist etwas Besonderes und wir als Team wissen das zu schätzen. Der Support der Fans treibt uns an, weil wir ihnen etwas zurückgeben wollen: Siege und Erfolge. Ich sehe es als meine Aufgabe als Head Coach, jeden Verantwortlichen – Spieler, Coach, Abteilungsleiter – zu pushen, damit wir nächstes Jahr noch besser sind. Unsere Fans können sich also auf noch bessere Longhorns freuen, die alles auf dem Feld lassen werden, um gemeinsam mit den Zuschauern Siege zu feiern – das verspreche ich!