Die Weinheim Longhorns sind in der Regionalliga Südwest weiter ungeschlagen und haben gegen die KIT Engineers einen ungefährdeten 43:15-Sieg eingefahren. Auch die U19 konnte ihr Spiel gegen die Karlsruher U19 mit 22:06 gewinnen.
„Wir werden heute nicht vom Gas gehen, ganz egal, was auf dem Scoreboard steht“. Mit dieser Devise schickte Head Coach Brian Caler sein Team in das zweite Heimspiel der Saison. Über 300 Zuschauern im Sepp-Herberger-Stadion sehen ein von Anfang an konzentriertes Weinheimer Team. Die Defense zwingt die Gäste aus Karlsruhe nach nur drei Plays zum Punt, die Offense im Gegenzug arbeitet sich konsequent übers Feld, QB Marvin Klaus findet Benjamin Abel in der Endzone. 7:0 (Extrapunkt verwandelt). Der erste Touchdown des Spiels ist gleichzeitig der erste Touchdown für Abel, der erst in dieser Saison aus der eigenen Jugend in das Herrenteam gekommen ist.
Die Gäste erholen sich aber schnell vom Rückstand und beweisen Nervenstärke: im vierten Versuch kurz vor der Weinheimer Endzone entscheiden sich die Engineers gegen das Field Goal und erlaufen stattdessen den Touchdown – 7:7-Ausgleich zum Ende des ersten Quarters. Die Longhorns-Offense zeigt sich davon allerdings unbeeindruckt und schließt auch den nächsten Drive mit sieben Punkten ab: Marvin Klaus läuft selbst zum Touchdown, Nils Hachmann trifft den Extrapunkt – es steht 14:7.
Es entwickelt sich ein offener Schlagabtausch, beide Angriffsreihen dominieren das Geschehen: KIT setzt auf ihr Laufspiel und kommt damit zum Erfolg. Ein Touchdown und eine verwandelte 2-Point-Conversion bringen die Ingenieure erstmals in diesem Spiel mit 14:15 in Führung. Doch die Longhorns schlagen postwendend zurück: Ein langer Kickoff-Return in die gegnerische Hälfte und ein langer Lauf bis kurz vor die Endzone bereiten den nächsten Touchdown vor: Diesmal wirft Marvin Klaus auf Nils Hachmann und Zachary Kino erläuft ebenfalls eine 2-Point-Conversion, 22:15 aus Sicht der Gastgeber.
Die nächste Angriffsserie führt die Karlsruher bis tief in die Weinheimer Hälfte, dort aber ist Tim van gen Hassend zur Stelle und bringt durch seine Interception die Offense wieder aufs Feld. Diese arbeitet sich bis kurz vor die gegnerische Endzone, an der 3-Yard-Line ist aber Schluss. Der vierte Versuch misslingt, KIT startet also mit dem Rücken zur Wand und wirft promt die nächste Interception, wieder geht Tim van gen Hassend dazwischen und bringt seine Offense in sehr aussichtsreiche Feldposition. Diesmal machen es die Longhorns besser, das Duo Klaus/Hachmann baut die Führung weiter aus. Kurz vor der Pause erobert die Longhorns-Defense dann nochmal den Ball, Marvin Fall kann einen Fumble zwar aufnehmen, mit auslaufender Uhr jedoch nicht in Punkte verwandeln, die Anzeigetafel im Sepp-Herberger-Stadion meldet den Halbzeitstand: 29:15.
„Ich bin sehr zufrieden, wir haben einen deutlichen Sieg einfahren können. Klar, ein bisschen Glück war auch dabei, aber ich finde, wir haben das sehr gut gemacht. Außerdem freue ich mich darüber, dass auch die etwas unerfahreneren Spieler ihre Plays bekommen haben. Nichtsdestotrotz haben wir auch in diesem Spiel wieder gezeigt, dass uns an der einen oder anderen Stelle ein bisschen die Konzentration und der Wille gefehlt hat, so ein Spiel vollkommen zu dominieren“, resümiert Coach Caler. „Vor allem in der Defense haben wir heute große Probleme beim Tacklen gehabt, das müssen wir schnell in den Griff bekommen. Ich denke, der Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können.“
Im dritten Quarter knüpft die Weinheimer Offense zunächst nahtlos an den ersten beiden Quartern an. Konsequent marschieren sie übers Feld, diesmal ist es Jannik Lindemaier, der einen Pass von Marvin Klaus in die Endzone trägt – 36:15.
Dann jedoch sind die Gastgeber im Glück. Mit dem ersten Play überbrücken die Engineers 91 Yards und laufen zum vermeintlichen Touchdown, der aufgrund einer Flagge jedoch nicht zählt. Nichtsdestotrotz arbeiten sich die Gäste von der eigenen 4-Yard-Line über das komplette Feld, kurz vor der gegnerischen Endzone verlieren sie aber die Nerven und können einen starken Drive nicht in Punkte ummünzen. Im Gegenzug stockt aber auch die Weinheimer Offense und muss punten, es fallen im dritten Quarter keine weiteren Punkte.
Das vierte Quarter beginnt mit einer starken Weinheimer Defense, an der sich die Gäste die Zähne ausbeißen. Die Offense kann noch einmal scoren: Diesmal belohnt sich Josh Richter im vierten Versuch für ein starkes Spiel – sein Catch in der Endzone sorgt für den 43:15-Endstand, denn anschließend ist es einmal mehr die Weinheimer Defense, die ein starkes Spiel durch einen eroberten Fumble abrundet.
„Für uns geht es jetzt darum, möglichst schnell zu regenerieren, in die Aufarbeitung der Fehler zu gehen und den nächsten Gegner zu analysieren. Uns bleibt nicht viel Zeit bis zum Spiel gegen die Stuttgart Silver Arrows. Ich halte sie für ein besseres Team, als ihr Tabellenplatz vermuten lässt. Wir müssen gut vorbereitet nach Stuttgart fahren, damit – im besten Fall – unser letztes Heimspiel der Saison gegen die Albershausen Crusaders das entscheidende Duell um die Aufstiegs-Relegation wird“, so Caler.
Bereits vor dem Herrenspiel gegen die Engineers konnte sich unsere U19 mit 22:06 durchsetzen. In der ersten Halbzeit schien der Weinheimer Nachwuchs noch nicht ganz in der Saison angekommen, die ersten Punkte für die Gäste fielen bereits in den ersten Sekunden des Spiels. Dann fing sich die Longhorns-U19 jedoch und wurde zunehmend spielbestimmend, vor allem die Defense stellte die Gäste immer wieder vor große Probleme. In der zweiten Halbzeit drehten die Hausherren dann richtig auf und sicherten sich so den hochverdienten Sieg im ersten Saisonspiel. Für die U19 geht es am kommenden Sonntag in Weinheim gegen die Ravensburg Razorbacks, die Seniors treten schon am Samstag im Stuttgarter Stadion Festwiese gegen die Silver Arrows an.