Die Weinheim Longhorns haben sich bei den Stuttgart Silver Arrows mit einem 6:3-Sieg knapp behaupten können und sind weiter auf Meisterschaftskurs. Nach einem hochspannenden Spiel verrät Head Coach Brian Caler im Abschluss-Huddle: „Ich habe nicht eine Sekunde daran gezweifelt, dass wir dieses Spiel gewinnen.“ Dabei konnten die Longhorns das Spiel erst in letzter Minute drehen – der Spielbericht.
Beide Teams haben zunächst Schwierigkeiten, in ihren Rhythmus zu kommen, die Verteidigungsreihen zwingen den gegnerischen Angriff immer wieder zum Punten. Das erste Quarter endet ohne Punkte.
Im zweiten Spielabschnitt ein ähnliches Bild, allmählich kommen die Weinheimer ein bisschen besser in die Partie, tun sich aber gegen die aggressive Stuttgarter Defense weiterhin schwer. Ein Field Goal-Versuch im zweiten Quarter geht links vorbei, die Zuschauer im Stadion Festwiese sehen ein umkämpftes Spiel – aber keine Punkte. Erst kurz vor der Halbzeit gelangen die Silver Arrows durch eine Strafe gegen die Weinheimer in die Nähe der Endzone und gehen durch ein Field Goal mit 0:3 aus Gäste-Sicht in Führung.
In der Halbzeit appellieren die Coaches rund um Brian Caler an den Kampfgeist der Weinheimer, die sich das Leben bis dato selbst schwer gemacht hatten. „Wir haben es in der ersten Halbzeit einfach nicht geschafft, unsere Stärken auszuspielen. Die Defense hat eine Spitzen-Leistung gezeigt, die Offense allerdings stand leider komplett neben sich. Mir hat die Körpersprache nicht gefallen, aber – und das wiederum fand ich hervorragend – keiner hat den anderen für den Rückstand verantwortlich gemacht.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit treten die Weinheimer mit einem anderen Gesicht auf. Im ersten Stuttgarter Drive fängt die Defense den Ball ab, allerdings kann die Offense kein Kapital daraus schlagen, denn auch die Longhorns müssen sich mit einer Interception vom Ball trennen. So bliebt es dann auch bis ins letzte Quarter: Die Defense dominiert die Gastgeber und erobert den Ball immer wieder zurück, die Offense arbeitet sich gut übers Feld, macht dann aber einen entscheidenden Fehler und verpasst es weiterhin, Punkte zu erzielen. Zu Beginn des vierten Quarters stehen die Longhorns direkt vor der gegnerischen Endzone, schaffen es in den ersten drei Versuchen aber nicht, den Touchdown zu erzielen. Im vierten Versuch läuft QB Sebastian Imo dann selbst und wird auf Höhe der Goal Line ins Aus getackled. Die Schiedsrichter signalisieren allerdings keinen Touchdown für Weinheim, sondern Ballbesitz für Stuttgart. Allmählich läuft den Longhorns die Zeit davon.
In der letzten verbleibenden Spielminute dann die Erlösung: Runningback Zachary Kino tankt sich von der gegnerischen 20-Yard-Line durch mehrere Defender und bringt die Longhorns mit 6:3 in Führung. Der Extra-Punkt geht zwar daneben, doch die Stuttgarter Offense hat nichts mehr entgegenzusetzen. Im letzten Passversuch fängt Cornerback Marvin Fall den Ball ab – die Weinheimer können abknien.
„Wir haben große Moral bewiesen. Wir sind heute nicht mit unserer besten Mannschaft angereist und haben bei weitem nicht unsere beste Leistung gezeigt, aber wir haben trotz zahlreicher Rückschläge nie aufgegeben,“ lobt Caler sein Team. „Wir werden dieses Spiel ganz bewusst nicht weiter analysieren, sondern richten den Fokus schon heute Abend auf unser großes Ziel und die letzte Hürde davor: Die Albershausen Crusaders. Das wird ein richtig harter Brocken, auf den wir uns gut vorbereiten müssen.“
Am kommenden Sonntag kommt es im Weinheimer Sepp-Herberger-Stadion zur großen Entscheidung im Kampf um die Tabellenspitze. Die Longhorns treffen auf den Tabellendritten aus Albershausen – die punktgleichen Pforzheim Wilddogs empfangen zur gleichen Zeit die Freiburg Sacristans. Da die Longhorns nur vier Punkte mehr auf dem Scoring-Konto haben als die Wilddogs, wäre ein deutlicher Sieg gegen die Crusaders wichtig, um im Fernduell mit den Pforzheimern die Nase vorn zu behalten und somit den Einzug in die Play-Offs für den Aufstieg in die GFL2 zu schaffen.
