Die Weinheim Longhorns kommen im strömenden Pforzheimer Dauerregen bei den Wilddogs nicht über ein 14:14 hinaus – eine Punkteteilung, die sich ein wenig wie eine Niederlage anfühlt. „Natürlich bin ich froh darüber, dass wir am Ende wenigstens einen Punkt mit nach Hause nehmen konnten, aber wir hatten einige Möglichkeiten, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden – daher ist ein bisschen Enttäuschung mit dabei“, erklärt Head Coach Brian Caler.
Die Bedingungen rund um das Spiel am Pforzheimer Riebergle deuteten schon vor Kick-off darauf hin, dass dies kein einfaches Spiel werden würde. Der anhaltende Regen setzte dem Rasen schwer zu, drohende Gewitterwolken türmten sich rund um das Stadion auf. Das erste Quarter ist sehr defense-geprägt: Beide Teams kommen nicht so richtig in Tritt und müssen sich oft nach nur vier Spielzügen wieder vom Ball trennen. Ein geblockter Punt der Weinheimer pringt die Gastgeber in eine aussichtsreiche Feldposition, doch die Longhorns-Defense weiß Schlimmeres zu verhindern, sodass es ohne Punkte in den zweiten Spielabschnitt geht.
Da finden die Wilddogs erstmals eine Lücke in der navy-blauen Verteidigung, der Quarterback erläuft die ersten sechs Punkte für Pforzheim. Die Antwort der Zweiburgenstädter lässt jedoch nicht lange auf sich warten. Marvin Klaus findet Nils Hachmann in der Endzone und dank des anschließenden Extrapunktes gehen die Longhorns mit 7:6 in Führung. Es entwickelt sich ein offener Schlagabtausch, bei dem die Wilddogs den nächsten Treffer landen – ein langer Pass überrumpelt die Defense der Gäste, 7:12 aus Weinheimer Sicht, nur noch 40 Sekunden in Hälfte 1 zu spielen. Ein langer Pass von Marvin Klaus auf Nils Hachmann bringt die Longhorns weit nach vorne, der Field Goal-Versuch mit auslaufender Uhr geht jedoch daneben, sodass das Scoreboard zur Halbzeit einen knappen Rückstand für die Horns anzeigt.
In Hälfte zwei nimmt der Regen nochmal zu, das Spiel wird zunehmend zerfahren. Zahlreiche Strafen, einige Schiedsrichter-Diskussionen und zwei Punts bestimmen die Anfangsphase des dritten Quarters. Als die Weinheimer Offense mit dem Rücken zur Wand steht und Quarterback Marvin Klaus unter Druck den Ball in der eigenen Endzone wegwirft, entscheiden die Schiedsrichter auf „illegalen Vorwärtspass“ – Safety für Pforzheim, mit 7:14 geht es ins Schluss-Viertel.
Zunächst müssen beide Teams erneut punten, dann gelingt es der Longhorns-Defense in Person von Philipp Häusler jedoch, unmittelbar vor der gegnerischen Endzone den Ball nach einem Fumble zu erobern. Vier Versuche später verkürzt ein Quarterback-Lauf von Marvin Klaus den Score auf 13:14, der verwandelte Extrapunkt sorgte für den 14:14-Ausgleich.
Eine Interception von Linebacker Björn Buchold ermöglicht sogar die Chance zum Sieg, doch auch der zweite Field Goal-Versuch an diesem Tag bleibt erfolglos – ein paar Pforzheimer Fingerspitzen blocken den Kick und besiegeln das Unentschieden.
„Ich bin sehr stolz auf meine Spieler, wie sie den Kampf gegen das Wetter und einen körperlich sehr starken Gegner angenommen haben“, zeigt sich Defense Coordinator Dwohn Luckey dennoch zufrieden. Brian Caler ergänzt: „Es gab heute meiner Meinung nach einige zumindest diskutable Entscheidungen seitens der Schiedsrichter-Crew. Unterm Strich hatten wir aber genug Möglichkeiten, den Sack zuzumachen. Die haben wir nicht genutzt, daher können wir niemandem außer uns selbst einen Vorwurf machen. Ich hoffe, wir können die Emotionen aus dem Spiel in Energie für die nächsten Aufgaben umwandeln.“
Am kommenden Wochenende haben die Longhorns spielfrei, am 5. September gastieren dann die Holzgerlingen Twister zum ersten Heimspiel der Saison in Weinheim. Kick-off im Sepp-Herberger-Stadion ist um 15:30 Uhr.